
Bild: © Ellja
Auch hier jagt einen wieder der Zweifel: "Wie wird er denn jetzt eigentlich wirklich gemacht, der Borschtsch?" Aber DEN Borschtsch gibts wohl gar nicht, weil sich diese Suppe von Russland bis Polen zieht, und nicht mal die Rote Bete als Zutat ist ein sicherer Garant, weil es auch weißen Borschtsch gibt und... Ach, ein echter Jammer, dem man nur mit einem Glas Wodka entkommen kann... und eigener Recherche.
Beim Rezepte-wälzen habe ich mir also von allem das beste für mich rausgesucht und das hier ist nun mein Ergebnis:
Für einen wirklich großen Topf der guten Suppe (die aufgewärmt am besten schmeckt):
1 kg Rindfleisch
2 große Karotten
1/2 Krautkopf (Weißkohl)
2 große Rote Rüben (Rote Bete)
2 EL Essig
2 EL Zucker
2 Zwiebeln
2Gewürznelken
2 Lorbeerblätter
3 mittelgroße Tomaten (oder Dosentomaten)
3 - 4 Kartoffeln
3 EL Butter
3 EL Dill, gehackt
1 EL Petersilie, gehackt
Salz, Pfeffer
Sauerrahm oder Creme fraiche
Das Fleisch waschen und in einem großen Topf mit viel Wasser und mit Salz bei schwacher Hitze aufkochen. Den Schaum abschöpfen. Eine Zwiebel mit den Gewürznelken spicken und mit den Lorbeerblättern zum Fleisch geben. Bei mittlerer Hitze etwa 2 Stunden leicht köcheln lassen. Das Fleisch herausnehmen.
Die rote Beete, die Karotten und die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Den Weißkohl putzen und in dünne Streifen schneiden. Die Butter erhitzen und das Gemüse darin dünsten. Etwa 1/8 l Fleischbrühe dazugeben und ca 10 Minuten bei schwacher Hitze kochen. Den Essig, den Zucker, die geschälten und in Scheiben geschnittenen Kartoffeln hinzufügen. Die restliche Brühe durch ein Sieb dazugießen und alles etwa 30 Minuten kochen.
Die Tomaten mit heißem Wasser überbrühen, häuten und klein schneiden, Dill und Petersilie zum Borschtsch geben und diesen mit Salz und Pfeffer würzen. Das Fleisch klein schneiden und ebenfalls zur Suppe geben. Den Borschtsch in die Teller füllen und je einen Löffel saure Sahne in die Mitte geben. Brot dazu reichen.
Wladimir Kaminer meint übrigens in seinem Buch "Küche totalitär": „Die wichtigste Zutat der russischen Küche ist die Laune des Kochs.“
13 Kommentare:
und an welcher Stelle in diesem Rezept darf man anfangen, den Wodka zu trinken? :)
yummie, borschtsch - das weckt erinnerungen an studienaufenthalte in st. petersburg. *lechz*
das Brot könnte ich mir sparen, den Rest nicht...
chapeau, Bortsch, und dann auch noch slebergemacht, ich liebe das!
Ich nehm Wodka und Borschtsch.., das wärmt total durch.
das Beste vom Guten gefällt mir. Sogar grünen Borschtsch soll es geben, wie ich eben mit Staunen gelesen habe.
ja genau das habe ich auch heute morgen bei wiki gelesen. Da gibt es auch ein Bild mit einem in rosa, so wie bei uns früher immer der Rindfleisch-Heringssalat aussah.
Ich habe durch Deinen Beitrag heute wieder viel gelernt, Ellja. Nicht nur über grünen Borschtsch, sondern auch vom Borscht-Belt gelesen. Davon hatte ich noch nie zuvor gehört. Das ist immer das schöne an guten Beiträgen, wenn sie mich über das Rezept hinaus noch weiter in die Welt tragen.
Nastrovje oder so...hicks...grins.. ich bin dabei... die Suppe sieht toll aus Ellja - sehr schöner Beitrag
AT, also einmal vor dem Kochen, dann beim Kochen und schließlich beim Essen. Kaminer z.B. meint ja, ein russisches Essen beginnt mit einer Runde Vodka, dann mit einer Runde Vodka und etwas Brot und schließlich ist alles erlaubt.
Reibeisen, St. Petersburg steht noch auf meiner Entdeckerliste, war ich bisher noch nie.
Claus, ich hab schon gemerkt, du hast was gegen Brot ;-)
Bolli, für kalte, nasse Tage ein schöner Trost
Isi, ja eben
Robert, ja, die Borscht-Töpfe sind schier unergründlich
AT, da stimme ich Dir völlig zu, es geht nicht nur um Rezepte austauschen, es geht um viel mehr, man lernt so vieles und bekommt immer mehr Lust, sich in bestimmten Wissenfragen zu vertiefen... schön
Alissa, und die Gläser werfen wir auch an die Wand! *heppa ;-)
Ich bin mit diesem schön leuchtend roten Borschtsch zufrieden, Brot und Wodka überlasse ich euch!
Eline, nicht mal ein Schlückchen von einem sehr guten? ;-)
ich nehme Elines, essen Deinen Borschtsch und schaue dann "Das Russlandhaus".
Nastrovje - Womm!
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